Altenarbeit

Wegen der Armut ist das Leben vieler alter Menschen in Cantel sehr schwierig und voller Entbehrungen

Die Einsamkeit und das Abgeschoben werden ist ein großes Problem von armen alten Menschen.

Diese Schwierigkeiten bestehen, obwohl die Achtung vor Eltern, Großeltern und Menschen mit Lebenserfahrung bei den Mayas zu den wichtigsten menschlichen Werten zählt. In einer Situation der Armut werden viele traditionelle Werte nicht gelebt, obwohl sie im Diskurs betont werden. Alte Menschen in Armut haben kaum mehr Autorität und werden oft als Belastung angesehen.

Die Großeltern leben im Haus einer ihrer Söhne oder Töchter, sie werden immer zuerst gegrüßt, nach den Mahlzeiten bedanken sich die Kinder zuerst bei ihnen und dann bei den anderen Personen.

Leider ist wegen der Armut das Leben vieler alter Menschen sehr schwierig und voller Entbehrungen. Denn die große Mehrheit der alten Menschen in Cantel, wie überall in Guatemala, hat keine gesicherte Altersversorgung. Wenn sie nicht wegen einer Krankheit oder Gebrechen daran gehindert sind, arbeiten sie bis zum Lebensende für ihren Lebensunterhalt, meist als Taglöhner*innen für einen Hungerlohn. Wer das nicht kann, ist auf die Unterstützung durch seine Kinder angewiesen.

Diese ist nicht immer möglich, weil die Söhne und Töchter selbst nicht genug haben. Bei manchen sind die Söhne und Töchter schon gestorben, manche leben wegen Streit getrennt. Das hat zur Folge, dass die alten Menschen neben Hunger und Schmerzen auch unter Einsamkeit leiden.

Einige Frauen haben sich im Verein Le K’at organisiert um den ärmsten alten Menschen in Cantel zu helfen.

Die Krankenschwester Doña Mélida Yac organisiert mit verantwortlichen Frauen aus jedem Weiler Cantels Gruppenaktivitäten für 150 Männer und Frauen, wobei die Frauen in der Mehrzahl sind: Sie treffen sich regelmäßig zu Ausflügen zu heißen Quellen in der Gemeinde, wo sie zuerst baden und dann gemeinsam kochen und essen.

In allen Weilern gibt es Treffen zum Gemüseanbau, zu denen alle eingeladen sind, auch wenn sie selbst nichts anbauen. Einmal im Jahr stellen sie mit Kräutern (Ringelblumen, Rosmarin, Arnika) Salben her, die ihnen bei manchen Beschwerden helfen. Kinder und Enkel machen auch mit, denn das Umgraben und auch Unkrautjäten ist vielen zu anstrengend. Zu Ostern, zum Patronatsfest und zu Weihnachten gibt es gemeinsame Essen.

55 der Ärmsten bekommen regelmäßig ein Lebensmittelpaket. Alle bekommen Medikamente für ihre chronischen Krankheiten und Doña Mélida steht jederzeit zur Verfügung, wenn sie Hilfe brauchen und macht auch Hausbesuche. Wenn nötig, wird ein Arzt gerufen. Manche bekommen Matratzen, Decken und Kleidung, oder ein Wellblech, wenn das Dach undicht ist und der Regen ins Zimmer tropft.

Spenden für Lebensmittel und Gesundheit

Die Gesundheitsbetreuung wird mit Spenden von Privatleuten, von der Männergruppe der Pfarrgemeinde St. Ludwig und einer Frauengruppe der Pfarrgemeinde St. Josef in Lindau finanziert.

Für die Lebensmittelhilfe, die Ausflüge und das Gemüsegartenprojekt bekommen wir die Unterstützung von der Christel-Wasiek-Stiftung.

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