Altenarbeit
Die Achtung vor den Eltern, Großeltern und allen Menschen mit Lebenserfahrung zählt bei den Mayas zu den wichtigsten menschlichen Werten. Die Großeltern leben im Haus der eines der Söhne oder Töchter, sie werden immer zuerst gegrüßt, nach den Mahlzeiten bedanken sich die Kinder zuerst bei ihnen und dann bei den anderen Personen. Leider ist wegen der Armut das Leben vieler alter Menschen sehr schwierig und voller Entbehrungen.
Die große Mehrheit der alten Menschen in Cantel hat keine gesicherte Altersversorgung. Wenn sie nicht wegen einer Krankheit oder Gebrechen daran gehindert sind, arbeiten sie bis zum Lebensende für ihren Lebensunterhalt, meist als TaglöhnerInnen für einen Hungerlohn. Wer das nicht kann, ist auf die Unterstützung durch seine Kinder angewiesen. Diese ist nicht immer möglich, weil die Söhne und Töchter selbst nicht genug haben. Nicht wenige alte Menschen haben niemanden in ihrer Nähe, und in einigen Fällen kümmern sich die Kinder aus verschiedenen Gründen nicht um sie.
Einige Frauen in Cantel haben im Jahr 2003 eine Gruppe gebildet, die sich die Aufgabe gestellt hat, diesen alten Menschen zu helfen und sich 2004 dem Verein Le K’at angeschlossen.
Die Arbeit mit den etwa 150 alten Menschen umfasst Hausbesuche, bei denen sie Kranke waschen und pflegen und ihnen etwas zu Essen bringen. Manchen, denen das Notwendigste fehlt, kaufen sie Matrazen und Decken, warme Kleidung, auch Wellblech, um ein altes Dach zu reparieren. Eine Krankenschwester steht für Gesundheitsprobleme zur Verfügung. Wenn nötig wird ein Arzt gerufen. Wir haben festgestellt, dass die Unterernährung ein grundlegendes Gesundheitsproblem ist, deshalb bekommen die Ärmsten einmal in der Woche ein warmes, gehaltvolles Mittagessen, eine Veranstaltung die gleichzeitig Geselligkeit bietet. Zur Zeit reichen die Spenden für 20 Personen.
Mehrmals im Jahr veranstalten die Frauen kleine Feiern, zum Muttertag, zu Ostern, zum Patronatsfest und zu Weihnachten.